Sa. 09.12.2017 / LASK Linz - Admira Wacker Mödling 2:1
1. Liga / TGW Arena
Sie dürften sich in vermutlich jeder noch so gut sortierten Stadionsammlung tümmeln: Die ein oder anderen weißen Flecken, in Form von Stadien, die man aufgrund räumlicher Nähe oder anderweitiger Komponenten längst schon mal machen hätte wollen. Das Waldstadion zu Pasching war bis heute einer dieser Grounds, die ich schon viel zu lange auf der Agenda hatte. Nach einem Heimspiel des SSV Jahn noch einen Stich im Ausland setzen? Klingt ja durchaus charmant, also nix wie hin da. Kaum hatte der Schiedsrichter das ungemütliche 0:1 gegen den VfL Bochum für beendet erklärt, wanderte ich schon voller Elan über die Felder und düste zur Steffi, die heute ihren Schlitten für den Ausritt ins Nachbarland zur Verfügung stellte. Wir waren recht zeitig vor Ort, so dass sogar noch ein obligatorischer Pizza-Stopp möglich war. Nachdem es in der Vergangenheit zwischen dem LASK und der Stadt Linz immer wieder schwerwiegende Querelen bezüglich der Stadionmiete gab, hat der Traditionsklub mit seiner Heimatstadt gebrochen und ist inzwischen gänzlich nach Pasching umgesiedelt. „Auch am Verbannungsort besteht die Liebe fort“ – ein überdimensional langer Banner, der am Zaun der Hintertortribüne befestigt war, thematisierte diesen Umstand. Ein Stimmungspulk von etwa 150 Mann machte dahinter ordentlich und durchgehend Rabatz. Wie schon beim Gastspiel neulich in St. Pölten, ist dem schwarz weißen Anhang auch diesmal wieder ein guter Auftritt zu attestieren. Die Gäste aus dem Wiener Speckgürtel wurden durch eine handvoll Idealisten rund um „Gate 2“ begleitet. Diese fielen aber bis auf eine umfangreiche Beflaggung und ein paar Schwenker nicht weiter ins Gewicht. Zwar wirkt das Stadion aufgrund zahlreicher Um- und Erweiterungsbauten etwas zusammengeschustert, aber irgendwie fand ichs eigentlich ganz schnuckelig. Die Zeilen hier schreib ich 1,5 Monate nach dem Spielbesuch. Sportliche Details sind mir nicht in nachhaltiger Erinnerung geblieben und werden für mich vermutlich auch keinen großen Stellenwert mehr haben, wenn ich als melancholischer Eremit in 40 Jahren in meiner autarken Südtiroler Berghütte das Leben Revue passieren lasse und dabei in diesen alten Aufzeichnungen stöbere. Jedenfalls leistete meine lange Unterhose einen guten Dienst im Kampf gegen die üble Saukälte und gegen Mitternacht fand ich mich in der heimischen Koje wieder.