Sa. 02.12.2017 / SC Hessen Dreieich - OSC Vellmar 5:0
Oberliga Hessen / Hahn Air Sportpark
Der SC Hessen Dreieich ist ein ambitionierter Oberligist aus dem Frankfurter Speckgürtel, der erst 2013 durch den Zusammenschluss von sieben Fußballvereinen gegründet wurde. Durch die Fluggesellschaft Hahn Air Lines verfügt man über entsprechend Liquidität und hat mit Rudi Bommer auch einen durchaus bekannten Übungsleiter zu verzeichnen. Da am eigenen Sportgelände die infrastrukturellen Voraussetzungen nicht geschaffen werden konnten, verzichtete man nach der Saison 2016/2017 auf den Aufstieg in die Regionalliga, peilt diesen in der aktuellen Spielzeit aber erneut an. Geliebäugelt wird im Fall der Fälle mit einem Spielortwechsel an den Bornheimer Hang. Naja, Sympathiepunkte gewinnt man mit einer derartigen Vereinshistorie bei mir nicht unbedingt. Das Sportgelände ist dementsprechend neumodisch und verfügt über solch Sinnlosigkeiten wie begrenzte Bereiche in denen man rauchen und trinken (!) darf. Wertmarken für die Versorgungsstände gibt es nicht etwa in unmittelbarer Nähe zu den selbigen, sondern in einer Bude die gefühlt mehr als 100 Meter entfernt ist. Heute traf der Tabellenführer auf das Schlusslicht der Liga und dementsprechend spiegelt sich auch das Kräfteverhältnis im Ergebnis wider. Für ein wenig Stimmung war jedenfalls gesorgt, denn ein paar ältere Herren gaben mit Tröten und Fanfaren ihr Bestes. Irgendwie kultig mit welch kindlich anmutender Begeisterung und Leidenschaft sie da zu Werke gingen. Dem Hardcore-Fahnenschwenker war es vermutlich auch spürbar wärmer als uns, denn bei den eisigen Temperaturen stoppten nur ein paar aufgestellte Heizungsstrahler das Entschwinden jeglicher Lebensgeister. Wie schon am Mittag wurde auch der Abend in Frankfurt verbracht, das mit seiner Innenstadt einen überraschend positiven Eindruck hinterlies. Am nächsten Tag sollte dann im Darmstädter Schneegestöber die Jahnelf zum Auswärtssieg gepeitscht werden.