Mo. 27.11.2017 / Teramo Calcio - Sambenedettese Calcio 0:2

3. Liga / Stadio Gaetano Bonolis

Da die Strecken abseits der Autostrada für gewöhnlich unsere Sinne spürbar mehr stimulieren, wählten wir für den Weg zum heutigen Spiel die mautfreie Variante entlang der Küste. Nach unserer Mittagspause in Chieti, das insbesondere durch seine malerische Lage auf einem Hochplateau aufwarten konnte, erreichten wir auf teils recht abenteuerlichen Straßen das in den Abruzzen gelegene Teramo. Bei einem Stadtbummel entdeckten wir zufällig das alte Stadion, kurz am Tor gerüttelt, welches sich dann auch tatsächlich problemlos öffnen ließ. Feste feiern wie sie fallen und so schlichen wir ein wenig in den alten Katakomben umher und erfreuten uns am stilvollen Ambiente dieser nostalgischen Gammelbude. Fußball wird hier leider nicht mehr gespielt, allerdings wird das Stadion angeblich noch vom örtlichen Rugbyverein genützt. Teramo Calcio spielt seit 2008 in einem Neubau der relativ weit ausserhalb der Stadt liegt. In der Saison 2014/2015 feierte Teramo mit dem Aufstieg in die Serie B den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Allerdings stellte sich heraus, dass das vorletzte Saisonspiel manipuliert war und so wurde der Verein zunächst in die Serie D strafversetzt. Dieses Urteil wurde jedoch wiederum revidiert und man durfte schließlich mit Punktabzug immerhin Drittligist bleiben. Heute kam es zum Derby gegen das nur 50 Kilometer entfernte Sambenedettese. Im Vorfeld hatten wir eigentlich eine recht entspannte Erwartungshaltung, wurden aber dann umso mehr positiv überrascht. Über die Fanszene der Gäste hatte man schon immer wieder mal Gutes vernommen und der Eindruck wurde definitiv unter Beweis gestellt. Hinter einem Solidaritäts-Banner für den von einem Polizisten verletzten Luca, machten im Gästesektor etwa 600 Mann ordentlich Rabatz. Sehr kreatives Liedgut und immer wieder Pyrotechnik sorgten für ein ansprechendes Gesamtbild. Auch auf Heimseite gab es tollen Support und zu Beginn eine kleine Choreographie auf der Gegengerade, sowie immer wieder zahlreiche Bengalische Fackeln von den Ultras in der Kurve. Ein schöner Fußballabend an dem man definitiv einiges geboten bekam. Mittlerweile war es mehr als frisch geworden und so ärgerte einen nur die 20-minütige Blocksperre für den Heimbereich etwas. Die Körper wurden im etwas schäbigen Hotel Michelangelo abgelegt und via Rom am nächsten Tag die Heimreise angetreten. Im Mutterland der Ultras hat sich definitiv wieder vieles zum Positiven gewandelt. Bella Italia? Gerne wieder!